Wasserversorgung 2024 in Zahlen

Verbrauch um rund 7.000 Kubikmeter gesunken

Die Zahlen zur Wasserversorgung 2024 in Rutesheim liegen vor und es gibt einige positive Entwicklungen. So ist der Wasserverbrauch im Vergleich zum Vorjahr um etwa 7.000 Kubikmeter auf rund 487.000 Kubikmeter gesunken. Auch der Wasserverlust war mit nur 1,2 Prozent erfreulich niedrig.

Rutesheim ist neben Renningen Mitglied im Zweckverband Renninger Wasserversorgungsgruppe, der sein Wasser zu rund 40 Prozent aus eigenen Quellen in Malmsheim und zu rund 60 Prozent vom Bodensee bezieht. Da sich die Klimaveränderung auch hier bemerkbar macht, investiert der Zweckverband kräftig, um die Versorgungssicherheit nachhaltig zu gewährleisten.

Eine Stellschraube ist dabei der Verbrauch, daher ist der gesunkene Jahresverbrauch ein gutes Zeichen. Von Tag zu Tag schwankt der Verbrauch sehr. Bei sommerlichen Temperaturen und anhaltender Trockenheit ist der Wasserverbrauch verständlicherweise höher. Gegenüber einem durchschnittlichen Tagesverbrauch von rund 1.300 Kubikmetern werden an solchen Tagen bis zu rund 2.000 Kubikmeter verbraucht. Ein weiteres Ziel ist und bleibt, den Wasserverlust so gering wie möglich zu halten. Auch hier ist Rutesheim auf einem guten Weg. Der Wasserverlust betrug im letzten Jahr nur 1,2 Prozent, und Werte unter 5 Prozent sind sehr gute Werte. „Früher war der Wasserverlust viel höher“, so Bürgermeisterin Suanne Widmaier. „Hilfreich ist die seit 2010 erfolgte Einrichtung von mittlerweile elf Messpunkten im Wasserleitungsnetz die bei der schwierigen und zeitaufwändigen Rohrbruchsuche helfen.“

In Wasserschächten ist jeweils ein Ultraschallsensor montiert, der den Durchfluss misst und per Mobilfunk jede Nacht an die Zentrale im Bauhof meldet. Die Steuerungs- und Übertragungstechnik wurde jeweils in einem kleinen Schaltschrank am Straßenrand untergebracht, die Stromversorgung erfolgt über die Straßenbeleuchtung. Durch die Messstellen ist es möglich, vor allem in der sehr verbrauchsarmen Nachtzeit zwischen 2 und 4 Uhr auffällige Wasserabflussmengen schnell zu registrieren und den ursächlichen Rohrbruch zeitnah in dem Teil des Ortsnetzes suchen und finden zu können, der sich nahe dem betreffenden Messpunkt befindet. Die einmaligen Kosten für diese Installation betrugen rund 100.000 Euro.

Die Wasserbezugstabelle finden Sie hier: (PDF) (126 KB)

Wasserhärte

Die Wasserhärte der Wasserversorgung Rutesheim beträgt seit Juli 2015 nur noch rund 8 Grad Deutscher Härtegrad (dH) beziehungsweise 1,34 Millimol pro Liter (mmol/l). Sie liegt damit im Härtebereich „weich“.

Wie muss ich bei weichem Wasser meine Spül- und Waschmittel dosieren?

Grundsätzlich gilt: Je weicher das Wasser, desto weniger Spül- und Waschmittel ist nötig. Empfohlen wird daher, Wasch- und Spülmaschinen immer auf die richtige Wasserhärte einzustellen und die Dosierung der Wasch- und Reinigungsmittel anzupassen. Auf Waschmittelpackungen ist immer eine Dosierungsanleitung angegeben. Wer diese beachtet, spart Geld und schont die Umwelt.

Zusatzstoffe

Vorsorglich wird dem Wasser zur Desinfektion Natriumchlorit beziehungsweise Chlordioxid innerhalb der vorgeschriebenen Werte zugegeben. Das in der Wasserversorgung Rutesheim abgegebene Wasser entspricht in vollem Umfang den Vorschriften. Alle Grenzwerte der Trinkwasserverordnung werden nicht nur eingehalten, sondern unterschritten.

Wasserqualität

Das vom Zweckverband Renninger Wasserversorgungsgruppe bezogene Wasser (Mischwasser aus Tiefbrunnen in Malmsheim und vom Bodensee) wird von staatlichen oder staatlich anerkannten Untersuchungsstellen regelmäßig mikrobiologisch, physikalisch und chemisch geprüft. Ranga Yogeshwar schreibt in seinem Buch „Sonst noch Fragen?“: „Trinkwasser aus der Leitung ist immerhin das in Deutschland am strengsten kontrollierte Lebensmittel überhaupt. Die Trinkwasserverordnung setzt strenge Grenzwerte für biologische und chemische Verunreinigungen. Eigentlich können wir also völlig zufrieden sein, denn das Wasser aus dem Hahn ist top und auch noch günstig.“ Und weiter: „Ein weitverbreitetes Argument für den Konsum von Mineralwasser ist der hohe Mineraliengehalt. Doch zumindest hier decken wir den Bedarf an Mineralstoffen vorwiegend über die Nahrung. Die Aufnahme von Calcium erfolgt über Milchprodukte und Gemüse, Magnesium erhält der Körper über Vollkornprodukte, Bananen und Gemüse. Der Mineraliengehalt im Mineralwasser spielt also eine untergeordnete Rolle. Vielleicht liegt es ja am Geschmack. Doch auch da wird man enttäuscht. Wir haben mit Profiverkostern den Test gemacht: Die Unterschiede sind kaum herauszuschmecken und es gibt keine sachlichen Argumente für die hohen Preisunterschiede zwischen den Mineralwässern. Verrückt, oder? Wasser aus der Flasche ist 300- bis 1.000-mal so teuer wie Wasser aus dem Hahn! Es ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir uns durch Werbung und Marketing beeinflussen lassen.“

Anzeichen für Rohrbrüche sofort melden

Gestern Kälte und Frost, heute mild und warm, dann wieder umgekehrt. Schwankende Temperaturen belasten auch Wasserleitungsrohre. Dazu kommen Alterserscheinungen und Materialunterschiede. Die früher verwendeten Gussrohre halten nicht so lange wie die heute gebräuchlichen „Duktilen Gussrohre“. Auch wurde früher teilweise bei der notwendigen Sandunterdeckung der Rohre gespart. All dies kann besonders während der kalten Jahreszeit zu Rohrbrüchen führen. Diese zu lokalisieren, bedeutet oft, bei den ersten, auch kleineren Anzeichen „erhöhten“ Wasserverbrauchs unermüdlich zu suchen, vor allem nachts, in verkehrsarmen (ruhigen) Zeiten. Die Rohrbrüche verteilen sich auf den gesamten Ort. Keineswegs gibt es irgendeine auffällige Häufung in einem Gebiet oder gar in einer Straße. Gesucht wird bei versteckten Rohrbrüchen zum Beispiel mit dem Geophon (praktisch ein größeres Hörgerät) oder durch Anheben von Kanaldeckeln: Fließt auch in „Trockenzeiten“ übermäßig Wasser im Kanal, kann ein Rohrbruch die Ursache sein. „Um den Wasserverlust weiter so erfreulich niedrig zu halten, bitten wir darum, erste Anzeichen eines Rohrbruches sofort telefonisch zu melden“, appellieren Bürgermeisterin Widmaier und Erster Beigeordneter Martin Killinger. Möglich ist dies beim Rathaus, Telefon 07152 5002 1041, oder Bauhof, Telefon 07152 5002 1400. Es gilt: Lieber einmal umsonst als verspätet oder gar nicht anrufen. Je früher der Hinweis erfolgt, desto eher kann der Schaden gefunden und repariert werden. „Jedes (Wasser-)Rauschen im Haus, insbesondere im Untergeschoss, oder gar Druckverluste oder nicht natürliche Wasserstellen auf dem Grundstück oder auf der Straße könnten ein Rohrbruch sein.“

Fünf Rohrbrüche

Wie im Vorjahr mussten 2024 fünf Rohrbrüche an öffentlichen Wasserleitungen und Hausanschlüssen gesucht, gefunden und repariert werden. „Früher waren es oft noch viel mehr“, so Susanne Widmaier. „Die erfolgten umfangreichen Leitungserneuerungen machen sich offensichtlich positiv bemerkbar.“ Die Mitarbeiter des Bauhofs versuchen, unumgängliche Unterbrechungen der Wasserversorgung stets durch eine Postkarte im Briefkasten anzukündigen. In Ausnahmefällen, insbesondere bei gravierenden Störungen wie etwa Rohrbrüchen, ist es jedoch nicht zu vermeiden, dass auch einmal ohne Vorwarnung das Wasser abgestellt werden muss. „Wir bitten um Verständnis für diese seltenen und unumgänglichen Unterbrechungen der Wasserversorgung“, so Susanne Widmaier und Martin Killinger. 

Keine Küchenabfälle und Essensreste in die Kanalisation einleiten.

In der Kläranlage wird immer wieder festgestellt, dass manche Haushalte über die Toiletten und Abgüsse Küchenabfälle und Speisereste in die Kanalisation einleiten. Dadurch wird die mechanische und biologische Reinigung in der Kläranlage wesentlich erschwert. Zudem ziehen Speisereste und organische Küchenabfälle in den Kanälen Ratten an. Vor allem bei Kanaluntersuchungen werden immer wieder Ratten gesichtet. In dichter bebauten Gebieten locken dann auch Essensreste auf dem Kompost die Ratten aus den Kanälen an die Oberfläche.

„Abflüsse sind keine Mülleimer“, betont Martin Killinger. „Alles, was wir heute gedankenlos in die Spüle, die Toilette, das Waschbecken oder Bodenabläufe entsorgen, gelangt durch die unterirdischen Kanalsysteme in die Kläranlage und beeinträchtigt deren Mikroorganismen.“ Feste Gegenstände können diese nicht verdauen; sie müssen mit großem Aufwand mechanisch oder von Hand entfernt werden. Deshalb: Keine festen Gegenstände wie Speisereste oder Küchenabfälle, Kaffeesatz, Teebeutel oder -blätter, Ausfallhaare, Zigarettenreste, Wattestäbchen, Binden, Rasierklingen, Watte, Wegwerfwindeln, Pflaster, Textilien, Papier-, Karton- oder Plastikverpackungen in den Abfluss geben. Diese Stoffe können auch die Hausentwässerung verstopfen. 

Tipp:

Feste Gegenstände entsorgen.

Speisereste, Kaffeesatz, Teebeutel, Teeblätter in die Bio-Tonne, Papier, Kartons und Ähnliches in die Altpapiertonne geben.

Altöl aus Küche und Garage verwandelt sich zusammen mit Abwasserschlamm in einen zähen, klebrigen Brei, der sich in Leitungen, Kanälen und Pumpwerken festsetzt, zu Stöhrungen führt und insbesondere das Wasser extrem belastet. Deshalb: Altöl niemals in den Boden versickern lassen oder in die Kanalisation entleeren. 

Tipp: Beim Kauf von neuem Öl wird Altöl in gleicher Menge kostenlos entgegengenommen.

Bei Chemikalien und Giften wird‘s gefährlich. Sie können explosive Dämpfe entwickeln, technische Einrichtungen angreifen oder dem biologischen Teil der Kläranlage schweren Schaden zufügen. Deshalb: Chemikalien und andere Gifte nicht in den Abfluss, sondern ordnungsgemäß entsorgen ! 

Mit normaler Verschmutzung wird die Kläranlage einwandfrei fertig: Fäkalien, WC-Papier, Abwasser der Körperpflege, Geschirrspüler, Reinigung, Waschmaschinen. Das sollte doch eigentlich genügen. „Das Abwasser von heute ist das Trinkwasser von morgen“, erinnern Susanne Widmaier und Martin Killinger. „Wasser wird nicht verbraucht, sondern gebraucht. Es befindet sich in einem ständigen Kreislauf.“

Mitarbeiter vom Bauhof bei der Reparatur des Wasserrohrbruchs in der Robert-Bosch-Straße.
Foto: Wasserrohrbruch Robert-Bosch-Straße