Spatenstich für neuen Hochbehälter Mittelwäldle
Meilenstein für sichere Trinkwasserversorgung in Renningen und Rutesheim
Mit dem offiziellen Spatenstich für den neuen Hochbehälter Mittelwäldle hat der Zweckverband Renninger Wasserversorgung – zu dem Rutesheim gehört – einen bedeutenden Schritt für die Zukunftssicherung der regionalen Wasserversorgung getan. Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreterinnen der Verwaltung, des Zweckverbands sowie der Planer, Architekten und Baufirmen waren am vergangenen Donnerstag der Einladung zur Baustelle in der Salhäue gefolgt, wo aktuell ein moderner Hochbehälter mit insgesamt 2.000 Kubikmetern Speichervolumen entsteht.
Die Verbandsvorsitzende und Rutesheimer Bürgermeisterin Susanne Widmaier begrüßte die Gäste und betonte in ihrem Grußwort die enorme Bedeutung dieses Projekts für die Trinkwassersicherheit in der Region. „Wasser ist unsere wichtigste Ressource – ohne Wasser kein Leben. Als ich im Ausland war, wurde mir einmal mehr bewusst, wie privilegiert wir hier in Deutschland sind“, so Susanne Widmaier. Doch sie mahnte auch: „Das Wasser, das bei uns aus dem Hahn kommt, ist eigentlich zu günstig, wenn man bedenkt, welche aufwendige Infrastruktur dahintersteht und wie begrenzt die Vorräte sind.“
Die bestehende Anlage am Standort Mittelwäldle stammt aus dem Jahr 1908 und bestand aus zwei Behältern mit je 200 Kubikmetern Fassungsvermögen – längst nicht mehr ausreichend, um den heutigen Anforderungen an Versorgungssicherheit und Redundanz gerecht zu werden. Mit dem Neubau, der mit zwei modernen Kammern à 1.000 Kubikmeter ausgestattet wird, verfünffacht sich das Speichervolumen. Ziel ist es, künftig statt einem eher zwei Tage Trinkwasservorrat bereithalten zu können. Besonders in den trockenen Sommermonaten ein entscheidender Vorteil.
„Der bisherige Hochbehälter war technisch und wirtschaftlich überholt“, erklärte Marcello Lallo vom Zweckverband. „Die Planungen haben gezeigt, dass ein kompletter Neubau sinnvoller und effizienter ist als eine Sanierung.“ Der Rückbau der alten Anlage ist bereits erfolgt, seit dem 23. Juni läuft der Bau des neuen Behälters. Die Arbeiten finden im laufenden Betrieb statt – die Wasserversorgung wird aber zu keinem Zeitpunkt unterbrochen. Der Abschluss des Baus ist für 2026 geplant. Die Baukosten des Projekts liegen bei rund 1,5 Millionen Euro. Fördermittel wurden beantragt, bislang jedoch nicht bewilligt. „Wir bleiben hartnäckig dran“, versicherte Susanne Widmaier. Gleichzeitig bedankte sie sich bei den Mitarbeitenden der Wasserversorgung für ihren unermüdlichen Einsatz: „Das Projekt läuft bislang reibungslos – das ist keine Selbstverständlichkeit.“
Die Maßnahme basiert auf einem Strukturgutachten, das der Verband in Auftrag gegeben hatte, um die zukünftigen Herausforderungen der Wasserversorgung frühzeitig anzugehen. Der Klimawandel, zunehmende Trockenphasen und ein wachsender Bedarf durch Bevölkerung und Wirtschaft stellen die Wasserversorgung vor neue Aufgaben. Deshalb wird nicht nur gebaut, sondern auch strategisch geplant: Aktuell laufen Probebohrungen zur Erschließung zusätzlicher Wasserressourcen, außerdem bemüht sich der Verband um eine Aufstockung der Bezugsmengen bei der Bodenseewasserversorgung. „Der neue Hochbehälter ist erst der Anfang“, so Marcello Lallo. Als nächste Maßnahme wird die Sanierung und Erweiterung des Hochbehälters Längenbühl folgen. In den nächsten zehn bis 15 Jahren stehen zahlreiche weitere Projekte an – von Netzverstärkungen bis zu neuen Versorgungsleitungen. Ziel ist es, die Infrastruktur nicht nur zu erhalten, sondern vorausschauend und nachhaltig auszubauen.
Der Zweckverband Renninger Wasserversorgung versorgt heute rund 30.000 Menschen in den Mitgliedskommunen Renningen und Rutesheim mit Trinkwasser in bester Qualität. Die Versorgung erfolgt dabei sowohl aus eigenen Quellen als auch über die Bodenseewasserversorgung, deren Wasser über eine Fernleitung in die Region gelangt. Umso wichtiger ist es, leistungsfähige Speicher- und Verteilsysteme vorzuhalten – wie nun mit dem neuen Hochbehälter Mittelwäldle.

