Stadt Rutesheim übernimmt PV-Anlage auf Sporthalle Bühl 1

Das Bürgerprojekt Rutesheim-Solar-Aktiv-1 GbR war sehr ertragreich

Die Photovoltaikanlage auf dem Dach der Sporthalle Bühl 1 wird seit 1. Januar 2025 von der Stadt Rutesheim betrieben. Bisher war die Anlage mit einer Leistung von 29,6 Kilowattpeak im Eigentum der Rutesheim-Solar-Aktiv-1 GbR, die sie am 25. November 2004 in Betrieb nahm. „Da sie auch nach Ablauf der nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegten 20-jährigen Laufzeit am 31. Dezember 2024 weiterhin leistungsfähig ist, haben wir die Anlage kostenlos von den Gesellschafterinnen und Gesellschaftern übernommen und werden sie dafür eines Tages auf eigene Kosten zurückbauen“, informieren Bürgermeisterin Susanne Widmaier und Erster Beigeordneter Martin Killinger.

Die zur Inbetriebnahme der Anlage vor 20 Jahren gegründete Gesellschaft bürgerlichen Rechts bestand zunächst aus 67 Rutesheimer und auswärtigen Bürgerinnen und Bürgern und der Stadt Rutesheim. Sie hatten sich im Sommer 2004 nach einem Aufruf der EnBW und mit Unterstützung der Stadt zusammengeschlossen und die Anlage gemeinsam finanziert. Noch im Herbst ließen sie 1130 Module mit einer Fläche von insgesamt 225 Quadratmetern auf den rund 1.380 Quadratmetern Dachfläche der Sporthalle Bühl 1 installieren. Die Module sind in sechs Reihen mit 30 Grad Neigung genau nach Süden ausgerichtet.

Die Laufzeit der Anlage wurde damals gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auf 20 Jahre begrenzt. So lange waren die Erträge je Kilowattstunde eingespeisten Stroms gesetzlich garantiert. Wie die GbR mitteilt, liegt die seitherige Stromernte pro Jahr bei durchschnittlich rund 31.000 Kilowattstunden und übertrifft damit die mittleren Werte von PV-Anlagen im Landkreis Böblingen um circa 5 Prozent. Dieser Ertrag entspricht in etwa dem jährlichen Stromverbrauch von zehn Haushalten mit je zwei Mitgliedern.

„Der künftig mit der Anlage erzeugte Strom wird zur teilweisen Deckung des Eigenverbrauchs der Sporthalle Bühl 1 verwendet“, so Bürgermeisterin Susanne Widmaier. „Ein sommerlicher Überschuss an Strom wird vorläufig in das Netz der Netze-BW eingespeist, soll aber bald Energie für das geplante stadteigene Stromnetz und die Nahwärmeversorgung der Stadtwerke Rutesheim liefern“, so das Nahwärmekonzept, das die Stadt nach einer vorhergehenden Planungsphase bereits im Sommer 2023 als eine der ersten Kommunen im Landkreis Böblingen beschlossen hat.

Ihre im Mai 2005 auf dem Dach des Rathauses errichtete PV-Anlage mit 12,5 Kilowattpeak wird die Rutesheim-Solar-Aktiv-1 GbR noch bis Ende 2025 betreiben. Danach soll auch diese kostenlos in das Eigentum der Stadt übergehen. „Das ist in gewisser Weise ein Ausgleich dafür, dass die Stadt für die Nutzung der Dächer keine Miete erhoben hat“, so Susanne Widmaier. Allerdings habe die Stadt wie auch die inzwischen 75 beteiligten Bürgerinnen und Bürger von den Anlagen profitiert, da sie mit mehreren Anteilen an der GbR beteiligt ist.

Nach 20 Jahren „Bürgerprojekt Rutesheim-Solar-Aktiv-1 GbR“ könne mit Fug und Recht festgestellt werden, dass sich die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürgern, sich an diesem Projekt zu beteiligen, ausbezahlt habe. „Zum einen ergab sich eine deutlich höhere Rendite als anfangs erwartet und zum anderen wurden über 20 Jahre hinweg 620.000 Kilowattstunden Strom aus Sonnenergie gewonnen und es konnten 31 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart werden. Ein ganz besonderes Dankeschön gilt an dieser Stelle den drei Geschäftsführern der GbR, Herrn Schumacher, Herrn Reiser und Herrn Engst, sowie dem Elektriker Michael Widmaier für die Betreuung und Wartung dieser PV-Anlage über die vergangenen 20 Jahre hinweg.“

Gruppenbild auf dem Dach der Sporthalle Bühl 1 bei der Übergabe der PV-Anlage.
Foto: Übergabe der PV-Anlage am 19.12.2024