Kommunale Wärmeplanung Rutesheim vorgestellt

Infoveranstaltung mit Bürgerbeteiligung stieß auf reges Interesse

Im Rahmen einer Infoveranstaltung mit Bürgerbeteiligung hat die Stadtverwaltung Rutesheim ihrer Bürgerschaft am 10. Oktober die kommunale Wärmeplanung vorgestellt, gemeinsam mit der Ingenieursgesellschaft MbH Energie- und Versorgungstechnik (IBS) aus Bietigheim-Bissingen, die die Planung in ihrem Auftrag erstellt hatte.

Bürgermeisterin Susanne Widmaier begrüßte zunächst die vielen Bürgerinnen und Bürger und gab einen kurzen Rückblick über die Entwicklung der kommunalen Wärmeplanung. Ursprünglich sei die Idee gewesen, ein Nahwärmenetz für das Bosch-Areal zu entwickeln, berichtete sie. Über ein Förderprogramm, für das die Stadt Altbestand und Neubaugebiet verknüpfen mussten, habe man dann das Schulzentrum mit aufgenommen. Eine erste Anfrage bei sechs potenziellen Nahwärmebetreibern sei auf großes Interesse gestoßen und habe zu der Erkenntnis geführt, dass hier möglicherweise Gewinnpotenzial vorliege.

Daraufhin habe man die Energieagenturen der Kreise Böblingen und Ludwigsburg zu Rate gezogen, da diese keine finanziellen Interessen verfolgten. Nach Gesprächen mit den Energieagenturen habe man beschlossen, die Stadtwerke zu gründen, deren Ziel der Aufbau einer klimafreundlichen Nahwärmeversorgung, nicht der Stromverkauf sei.

Klar ist, die Stadt Rutesheim will in Sachen Energie weiter vorangehen und setzt dabei auf erneuerbare Energiequellen wie Photovoltaikanlagen, Abwärme aus der Kläranlage, Wind, Holzhackschnitzel oder Biogas. Um dieses Ziel weiter zu konkretisieren, habe man schließlich die IBS mit der Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung beauftragt, schloss Susanne Widmaier.

Die Aussicht auf den Anschluss an ein Nahwärmenetz stößt in Rutesheim auf großes Interesse in der Bürgerschaft. Das zeigte sich zum einen in den vielen Fragen, die die Stadt diesbezüglich bereits im Vorfeld der Veranstaltung erreichten, und zum anderen auch in der guten Resonanz an diesem Abend. Rund einhundert TeilnehmerInnen waren zu dem Infoabend erschienen, darunter neben zahlreichen interessierten Bürgerinnen und Bürgern auch viele Gemeinderäte und Vertreter der Presse.

„Viele Bürgerinnen und Bürger möchten Nahwärme bekommen“, so Susanne Widmaier. Das spiegelten auch die Fragen wider, die im Anschluss an die Präsentation der IBS aus dem Publikum kamen und von denen sich viele darum drehten, ob und wann für welche Straßen in Rutesheim ein Anschluss an das Nahwärmenetz möglich werde. Darauf gibt es aktuell keine Antwort. Der Flaschenhals, so die Bürgermeisterin, seien Ressourcen, Zeit und Wirtschaftlichkeit.

Bei der Informationsveranstaltung im Bürgersaal drehte sich alles um die kommunale Wärmeplanung. Da auch die Stadt ab 2045 kein Gas mehr verwenden dürfe, gebe es nicht genügend Ressourcen, berichtete Bürgermeisterin Susanne Widmaier. „Als wir angefangen haben, uns mit dem Thema zu befassen, war das noch nicht so festgelegt. Da hätten wir den Spitzenbedarf im Januar/Februar noch mit Gas decken dürfen.“ Ohne diese Möglichkeit müsse mit den Ressourcen noch sorgfältiger gehaushaltet werden.

Obendrein sei die Geschwindigkeit, mit der der Ausbau vorangehen könne, schlicht begrenzt. „Wir haben circa 35 Kilometer Straßen, können aber nur eineinhalb bis zwei Kilometer Leitungen im Bestand pro Jahr verlegen.“ Und schließlich sei bei allen Planungen auch die Wirtschaftlichkeit zu berücksichtigen. „Wenn nur wenige Eigentümer in einer Straße einen Anschluss wünschen, ist das für die Stadtwerke nicht interessant.“

Damit übergab Susanne Widmaier zunächst an Daniel Löffler von der IBS, der in einer Präsentation die kommunale Wärmeplanung vorstellte. Im Anschluss nahmen sich Bürgermeisterin Susanne Widmaier, Erster Beigeordneter Martin Killinger, Daniel Löffler von der IBS sowie der Technische Leiter der Stadtwerke Markus Sattler Zeit für die Fragen der Anwesenden. Da sich viele darum drehten, wann und ob in welchen Straßen ein Anschluss erfolgen werde, war eine konkrete Antwort leider nicht immer möglich, da die Planungen noch nicht so weit fortgeschritten sind und von den oben erwähnten Faktoren wie Zeit und Wirtschaftlichkeit abhängen.  

Wer nicht am Infoabend teilnehmen konnte, findet die Präsentation der IBS übrigens auf der städtischen Homepage, und auch Fragen sind weiterhin möglich und willkommen. „Wir sind stets an einem Austausch mit unseren Bürgerinnen und Bürgern interessiert und offen für Anregungen“, so Bürgermeisterin Susanne Widmaier. Sollten Sie noch Fragen zur kommunalen Wärmeplanung haben, können Sie sich gerne jederzeit an Markus Sattler (Tel.: 07051 5002-1044, E-Mail: m.sattler@rutesheim.de) wenden.

Farbige Übersichtskarte der Eignungsgebiete Wärmeplanung.