Ein Platz zum Trauern

Möglichkeiten der Bestattung in Rutesheim und Perouse

Der Tod eines geliebten Menschen ist ein schwerer Lebenseinschnitt Eine Bestattung zu planen, bedeutet eine große Herausforderung, insbesondere in einer solchen Ausnahmesituation. Eine wichtige Frage, die sich da stellt – für manche auch schon, während sie zu Lebzeiten für ihren Todesfall planen – ist die nach der passenden Bestattung. Die Friedhöfe in Rutesheim und Perouse bieten eine große Auswahl für die letzte Ruhestätte.

„Die Bestattung ist ein unangenehmes, aber auch wichtiges Thema“, weiß Bürgermeisterin Susanne Widmaier. „Deshalb liegt uns daran, eine möglichst große Bandbreite an Bestattungsformen zu bieten und unsere Friedhöfe entsprechend zu pflegen. Für die Verstorbenen ebenso wie für die Hinterbliebenen, die regelmäßig die Gräber besuchen, sich hier erinnern und trauern können sollen.“ In Kürze beginnt beispielsweise die Herstellung neuer Wege bei den gärtnergepflegten Urnengrabfeldern.

Auch blüht es auf dem Friedhof in Rutesheim – nur leider nicht so, wie mancher sich das vielleicht vorstellt. „Wir alle mögen und schätzen gut gehegte und gepflegte, ordentliche Blumenbeete“, ist Susanne Widmaier bewusst. „Doch was hier auf dem Friedhof an einer Stelle wächst, ist eine Blühwiese.“ Diese diene nicht nur der Dekoration, sondern biete Nahrung und Lebensraum für Insekten und sei damit ein Beitrag zu Natur- und Artenschutz. „Wir müssen umdenken“, fordert die Rathauschefin. „Hier gibt es kein „Unkraut“ im ästhetischen Sinn. Die Pflanzen erfüllen alle ihren Zweck.“ Hinzu komme, dass der beliebte, saftig grüne englische Rasen in heutigen Zeiten ein schwieriges Thema sei. Denn damit ein Rasen so aussehe, brauche es Bewässerung. „Wir müssen jedoch auch an die Umwelt und das Wassersparen denken.“

Welche Bestattungsformen gibt es in Rutesheim und Perouse?

Zuerst stellt sich die Frage, ob eine Erd- oder eine Urnenbestattung gewünscht ist. Sobald diese geklärt ist, kann sich im Detail mit den weiteren Möglichkeiten beschäftigt werden.

Erdbestattungen

Bei einer Erdbestattung wird der Verstorbene in einem Sarg beerdigt. Die Gräber sind entsprechend groß und werden meist mit einem Grabstein und Bepflanzung geschmückt. Reihen- und Kindergräber bieten 20 Jahre Ruhezeit, eine Verlängerung ist nicht möglich. Beim Reihengrab wird die nächste freie Grabstelle zugeteilt. Die Bepflanzung und Gestaltung erfolgt nach den Vorgaben der Friedhofsverwaltung. Im Rasengrab ruhen Verstorbene bei einfacher Belegung 20 Jahre, bei zweifacher Belegung 35 Jahre (allerdings wird das Erd-Rasen-Doppelgrab derzeit nicht angeboten). Rasengräber sind besonders pflegeleicht. Nach der Beisetzung wird Rasen ausgesät und das Grab durch die Friedhofsverwaltung betreut. Lediglich eine Grabplatte kann zur Kennzeichnung und zur Erinnerung verlegt werden. Grabschmuck ist nicht möglich. Wer anonym bestattet wird, erhält ein Rasengrab ohne Kennzeichnung der Grabstelle. Daher gibt es bei der Beisetzung normalerweise auch keine Trauergäste. Weder Angehörige noch Bestatter wissen, wo sich die Grabstelle auf dem Friedhof befindet. Wie beim Rasengrab übernimmt die Friedhofsverwaltung die Pflege des Grabs. Trauernde können Blumen oder Kerzen an einem eigens für anonyme Gräber angelegten Denkmal ablegen. Außerdem sind Wahlgräber verfügbar. Hier beträgt das Nutzungsrecht 35 Jahre, eine Verlängerung ist möglich. Zweifache und Vierfache Belegung ist hier umsetzbar, sowohl doppelbreit als auch doppeltief. Dadurch können zwei beziehungsweise vier Urnen beigesetzt werden. In belegten Wahlgräbern für Erdbestattung können in jeder Grabstelle bis zu zwei Urnen zusätzlich beigesetzt werden. Bei Wahlgräbern ist also die Größe frei wählbar, Grabstein und Bepflanzung werden ebenfalls selbst festgelegt.      

Urnenbestattungen

Für die Bestattung von Urnen gibt es mehrere Möglichkeiten. Das Urnen-Reihengrab bietet eine Ruhezeit von 15 Jahren, auf Wunsch ist auch ein anonymes Urnenreihengrab verfügbar (wie bei den Rasengräbern). Im Urnen-Rasengrab ruhen Verstorbene bei einfacher Belegung 15 Jahre, bei zweifacher Belegung 35 Jahre. Das Urnen-Wahlgrab steht für 35 Jahre zur Verfügung, das Nutzungsrecht kann verlängert werden. Die Größe dieser Gräber ist frei wählbar, sodass Verstorbene hier alleine oder beispielsweise mit ihrer Familie beigesetzt werden können. Eine immer beliebter werdende Bestattungsform ist das Baumgrab. Hier wird die Urne an einem Baum beigesetzt, was sehr naturverbunden und friedlich wirkt. In Rutesheim wird diese Bestattungsform für 15 Jahre bei einfacher Belegung, für 35 Jahre bei zweifacher Belegung angeboten.

Gärtnergepflegtes Grabfeld (Urnen)

Wie der Name vermuten lässt, werden diese Urnengrabfelder ganzjährig durch einen Gärtner gepflegt. Voraussetzung für die Wahl und Zuteilung dieser Grabstätte ist der verbindliche Abschluss und die Bezahlung eines Dauergrabpflegevertrags mit einem Gärtnerbetrieb, der dem Verband Württembergische Friedhofsgärtner eG angeschlossen ist.

Sternenkinder-Feld

Der Verlust eines Neugeborenen trifft Eltern besonders hart. Für sie gibt es besondere Grabfelder, die kostenfrei sind.

Ratgeber für den Trauerfall

Die Stadtverwaltung bietet einen Ratgeber für den Trauerfall an, in dem nicht nur alle Bestattungsformen aufgelistet sind, sondern auch hilfreiche Tipps für den Trauerfall gegeben werden. Der Ratgeber ist kostenlos auf dem Rathaus erhältlich oder kann online unter www.kurzelinks.de/trauerratgeber (PDF) (3,7 MB) als PDF eingesehen werden.

Blick auf die Gräber des Rutesheimer Friedhofs mit Bäumen und Sitzbank.
Friedhof Rutesheim