Die Vorbereitungen und Planungen zum Bosch-Areal laufen

Mitte 2024 rollen vermutlich die Bagger an

„Mitte 2024 könnten auf dem Bosch-Areal die Bagger anrollen.“ Diese Antwort gibt Bürgermeisterin Susanne Widmaier derzeit häufiger. Sie wurde von einigen Bürgerinnen und Bürgern angesprochen, was sich denn in Sachen Entwicklung des Bosch-Areals tut. „Im Hintergrund passiert sehr viel“, so die Rathauschefin.

Die Planungen für das künftige Wohnbaugebiet laufen auf Hochtouren. Der Bebauungsplan ist bereits vom Gemeinderat beschlossen worden. Noch im Winter sollen die Erschließungsarbeiten, also Straßenbau sowie Kanäle und Leitungen im Untergrund, ausgeschrieben werden.

Aber um das angehen zu können, mussten im Vorfeld noch einige Punkte geklärt und geprüft werden, auch wenn die Rahmenplanung für die rund 235 Wohneinheiten bereits feststand. „Zum Beispiel mussten wir eine Straße umplanen, weil wir eine Sackgasse gehabt hätten, in die die Müllabfuhr nicht einfährt“, erklärt Susanne Widmaier. Ein anderes Beispiel ist, dass unter anderem aus Kostengründen von der intensiven auf die extensive Dachbegrünung umgeplant wurde. Mit einer extensiven Dachbegrünung wird aber genauso die Artenvielfalt gefördert und die Pflanzen binden Feinstaub aus der Luft. Um Wasser zum Gießen zu sammeln, werden Zisternen gebaut.

Eine weitere Diskussion, die noch nicht abgeschlossen ist, ist die Nutzung von Grauwasser in dem künftigen Wohngebiet. Ein Vorschlag lautete, man könne die Toilettenspülungen im künftigen Wohngebiet komplett mit Grau-, Gelb- oder Schwarzwasser abdecken. Die Stadtverwaltung hat das prüfen lassen. „Das wäre zum einen sehr teuer, weil man für jede Abwasserart einen eigenen Kanal bräuchte“, sagt Susanne Widmaier. „Und zum anderen gibt es noch keine Referenzen, ob das gut funktioniert.“ Deshalb wurde im Gemeinderat beschlossen, zumindest die Abwicklung mit Gelb- und Schwarzwasser nicht weiter zu verfolgen. Die Aufbereitung von Grauwasser – allerdings nur zur Spülung der Toiletten – wird nochmal genauer überprüft und derzeit vom Ingenieurbüro geplant.

Und nicht zuletzt galt es, das Thema Wärmeversorgung nochmal genau zu prüfen und vorzubereiten. Das künftige Wohngebiet wird ein Nahwärmenetz bekommen, mit einer Heizzentrale. „Wir mussten aber den Abschluss der kommunalen Wärmeplanung abwarten, um überhaupt genau sagen zu können, wie die Leitungen dimensioniert sein müssen.“ Wäre es nur um das Bosch-Areal alleine betrachtet gegangen, wäre die Planung sicher schneller über die Bühne gegangen. Allerdings wird eben dieses Nahwärmenetz weitere Teile der Stadt bis zum Rathaus versorgen. Und da ältere Gebäude mehr Energie brauchen als neue, gut isolierte, werden die Leitungen, die heißes Wasser von der Heizzentrale zu den Gebäuden leitet, entsprechend geplant. „Solche Dinge brauchen einfach etwas Zeit“, erklärt Susanne Widmaier abschließend. Es hat sich nichts an den Plänen für das Quartier geändert.

Blick durch einen Drahtzaun auf das brach liegende Bosch-Areal.