Ruademser Gumpa Hexa stürmen das Rathaus und übernehmen die Macht
Stadtverwaltung leistet tapferen Widerstand
Die Ruademser Gumpa Hexa haben erfolgreich die Macht in Rutesheim an sich gerissen. Sie kamen am Schmotzigen zusammen, „ums Rathaus zu stürmen“, auch wenn sich „die Männer vom Bauhof auftürmen“, wie sie in ihrer Rede freimütig zugaben. Doch so leicht gab sich die Stadtverwaltung nicht geschlagen. Bürgermeisterin Susanne Widmaier, Erster Beigeordneter Martin Killinger, Personalratsvorsitzender Günter Dums, Stellvertreter Stephan Wensauer und viele weitere städtische Angestellte waren fest entschlossen, dem Sturm Stand zu halten. „Alle gemeinsam verteidigen wir unser Haus, zeigen Zähne und lassen herein weder Hexe noch Maus“, spornte Susanne Widmaier ihre Truppen in ihrer Gegenrede an und warf den Hästrägern mutig entgegen: „Wir kämpfen bis zur letzten Frau und zum letzten Mann, damit niemand uns keinen Mut und Schlagkraft vorwerfen kann!“
Doch weder die Männer vom Bauhof noch das nahezu vollständig zur Verteidigung gerüstete aka kostümierte Team um die Bürgermeisterin konnten dem Ansturm der Hexen standhalten. Unaufhaltsam drangen diese vor, eroberten das Rathaus und setzten die Führungsspitze ab und vor die Tür. Sie waren aber auch sehr motiviert. Zu viele Missstände waren ihnen zu Ohren gekommen, die die Stadtoberhäupter verschuldet oder zumindest nicht verhindert hatten, sodass den Hexen quasi gar nichts anderes übrig blieb, als die Sache nun selbst in die Hand zu nehmen. Und eines muss man ihnen lassen: Sie kamen vorbereitet und mit jeder Menge Lösungsvorschlägen bewaffnet.
Stuttgart wolle weiterhin Schwimmkurse in Rutesheim abhalten? Kein Problem für die Hästräger. „Wir füllen den Keller vom Rathaus mit Wasser, da wird der Schwimmkurs gleich viel krasser“, beschließen sie kurzerhand. Und nicht nur für die Belange der Kinder haben die Hexen ein Ohr, auch für die Hundebesitzer setzen sie sich ein, sind diese doch „stinksauer“, da „die Hundesteuer durchbricht bald die Schallmauer“. Auch hier haben sie eine Lösung parat, „wie man sich den Kackbeutelspender spart“ und so weniger Steuergelder benötigt: „Wir funktionieren Frau Widmaiers Büro um in ein Hundeklo“, erklären sie beschwingt.
Doch so sehr die Hexen dann auch noch über den Ärztemangel wetterten – kämen sie doch kaum noch nach, für Hinz und Kunz Gumpa Wasser zu brauen, um in Abwesenheit der Mediziner deren Wehwehchen zu heilen – und den Kneipenmangel beklagten, waren sie sich doch einig: „Rutesheim ist eine tolle Stadt, die so einiges zu bieten hat!“ Und wer weiß, vielleicht nehmen sie sich für das Kneipenproblem ja Bürgermeisterin Widmaiers Lösungsvorschlag zu Herzen: „Wie wär’s, ihr seid doch ein lebendiges Grüppchen, macht doch ihr eine Kneipe auf mit Hexen-Süppchen“, hatte diese ihrem Gejammer entgegengesetzt.
Die Stadtverwaltung verteilte unterdessen heiße Würstchen und leckere Berliner an alle. Ein Versuch, die Gegner milde zu stimmen und die Bevölkerung auf ihre Seite zu bringen? Der könnte erfolgversprechend sein, denn es schien allen gut zu munden.