Kultusministerin Theresa Schopper zu Besuch am Gymnasium Rutesheim

"Wir brauchen kritisches Denken für Demokratie"

Bereits zwei außergewöhnliche Auszeichnungen hat das Gymnasium Rutesheim für sein Erasmus+-Projekt erhalten und die aktuelle Schülerfirma „Rebalanced“ wurde unlängst zur besten in Baden-Württemberg gekürt. Zur Würdigung dieser besonderen Leistungen besuchte die Kultusministerin von Baden-Württemberg, Theresa Schopper, die Vorzeigeschule am 22. Mai, dem EU-Schulprojekttag.

Erst in der Woche zuvor hatten die Schülerinnen und Schüler des EU-Clubs zusammen mit der Erasmus+-Beauftragten Dr. Stephanie Neidhardt die zweite große Erasmus+-Konferenz am Gymnasium Rutesheim ausgerichtet. Nun erwarteten sie mit großer Spannung und bestens vorbereitet den Besuch der Kultusministerin. Und nicht nur Theresa Schopper interessierte sich für das aktuelle Erasmus+-Projekt „Engage in Europe“, auch die Wahlkreisabgeordneten im Landtag – Sabine Kurtz (CDU), Peter Seimer (Grüne) und Hans Dieter Scheerer (FDP) – sowie Bürgermeisterin Susanne Widmaier und Erster Beigeordneter Martin Killinger kamen an diesem Montagvormittag zu Besuch.

„Wir sind sehr stolz, dass wir ein so engagiertes und erfolgreiches Gymnasium am Ort haben“, freut sich Susanne Widmaier über das Interesse an der Rutesheimer Schule. „Es ist uns sehr wichtig, das Gymnasium nach Kräften bei der Ausstattung zu unterstützen, doch neben der Entscheidung für G9 und der guten Ausstattung ist es vor allem dem sehr engagierten Team rund um Schulleiter Jürgen Schwarz zu verdanken, dass dort so hervorragende Arbeit geleistet wird“, betont sie. „Dafür sagen wir als Stadtverwaltung und der Gemeinderat Danke!“ 

Bevor sich die Kultusministerin mit dem EU-Club zum Gespräch traf, erfuhr und erlebte sie bei einem Rundgang, dass am Gymnasium Rutesheim nicht nur im Bereich Europa vertieft gearbeitet wird, sondern dass politische Bildung hier generell einen großen Stellenwert hat. Denn an diesem Montag begann dort die erste „Demokratiewoche“ und Theresa Schopper konnte live miterleben, wie sich eine Schülergruppe mit diesem Thema auseinandersetzte.

Mit Hilfe einer mit der App Actionbound erstellten, digitalen Rallye, die sich mit vielen bekannten Persönlichkeiten und wichtigen Fragestellungen rund um das Thema Demokratie beschäftigt, widmen sich alle Schülerinnen und Schüler eine ganze Stunde lang diesem Grundwert unseres Zusammenlebens. Die Kultusministerin durfte die Schülerinnen und Schüler einer 11. Klasse bei ihrer Demokratie-Rallye durchs Haus begleiten und war sichtlich beeindruckt. „Toll, wie bei diesem Demokratie-Gang auch Persönlichkeiten zu Wort kommen, die so nicht im Bildungsplan zu finden sind!“, lobte sie.

Kultusministerin Theresa Schopper war zu Gast in Rutesheim: Am EU-Schulprojekttag besuchte sie das Gymnasium und war sehr angetan von den Schülerinnen und Schülern sowie von den laufenden Projekten.

Schülersprecher Jan-Philipp Lenhardt und Dana Grieger aus dem EU-Club berichteten in einer Gesprächsrunde voller Stolz von ihren Erfahrungen und Erlebnissen bei den Erasmus+-Projekten, die von Konferenzen mit 60 jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus mehreren europäischen Ländern über Treffen mit Wissenschaftlerinnen und Politikern bis hin zu digitalen Pub-Quizzen während der Coronazeit reichen. Genau diese Bandbreite und Aktivität auch in schwierigen Zeiten brachte dem Erasmus+-Projekt „Traces of Otherness“ die besondere Auszeichnung „Success Story“, also Erfolgsgeschichte, ein. Einen Titel, den nur fünf von über 400 Projekten tragen dürfen.

„Ihr seid eine unglaublich aktive Gruppe und habt Erasmus+ mit interessanten Ideen bereichert“, so das anerkennende Fazit der baden-württembergischen Kultusministerin. Genau das helfe, den Menschen wieder ins Bewusstsein zu rufen, dass Europa nicht nur ein Wirtschaftsraum sei, sondern auch eine Wertegemeinschaft. „Behaltet euren kritischen Geist bei, denn der ist für unsere Demokratie von großer Bedeutung“, gab Theresa Schopper, die sich an diesem Morgen auch viel Zeit nahm, die Fragen der Schülerinnen und Schüler zur Bildungspolitik und zu Europa zu beantworten, ihnen abschließend mit auf den Weg.

Jürgen Schwarz dankte Theresa Schopper für ihren sympathischen Besuch und verdeutlichte, dass es für solche herausragenden Projekte immer engagierte Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte brauche, genauso aber die Unterstützung des Schulträgers durch eine gute Ausstattung. „Und das alles haben wir hier am Gymnasium Rutesheim in besonderem Maße“, freute sich der Schulleiter.

Text: Andrea Frenzel

Die Delegation der Kultusministerin Schopper im Klassenzimmer im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern.