Ortsverschönerungs-Wettbewerb
Bewertungsrundgang für Ortsverschönerungs-Wettbewerb 2022 ist erfolgt
Wahre Oasen für Fauna und Flora, aber leider auch Spuren der anhaltenden Dürre bekam die Bewertungskommission zu sehen, als sie sich am 20. Juli – einem sehr heißen Sommertag – durch die öffentlichen Straßen und Sackgassen in Rutesheim aufmachte, um Gärten für den Ortsverschönerungs-Wettbewerb zu bewerten.
Fachberater Manfred Nuber, Birgit Bäuerle und Stadtrat Harald Schaber vom Obst- und Gartenbauverein Rutesheim, Stadtrat Wolfgang Diehm, Bauhofleiter Siegfried Kappus, Tanja Kilper und Erster Beigeordneter Martin Killinger stellten bei ihrem Rundgang übereinstimmend fest, dass das Grün unter der ausgedehnten Trockenheit sehr leidet. Trotzdem gab es immer wieder sehr vielfältig durchgrünte und gepflegte Bereiche zu entdecken. „Das Stadtbild wirkt dadurch attraktiv und abwechslungsreich“, freut sich Martin Killinger. Und auch dem lokalen Kleinklima kommen solche Bereiche zugute. Diese gebe es, so Manfred Nuber, leider nicht mehr in allen Gemeinden.
Die fleißigen Garten- und Grundstücksbesitzer haben daher großes Lob verdient. Quer durch Rutesheim, Heuweg und Perouse stellte die Kommission immer wieder eine erfreuliche Qualität fest. Das gilt auch für die Nutz- und Gemüsegärtner, in deren Beeten viele gesund stehende und abwechslungsreiche Kulturen zu sehen waren. Leider macht sich das zunehmende Alter beziehungsweise die nachlassende Gesundheit vieler MitbürgerInnen verständlicherweise auch bei der Gartengestaltung und -pflege bemerkbar. Doch wo Freiräume sind, war und ist man gärtnerisch aktiv. Dabei wird nicht nur gepflanzt, sondern auch gepflegt. An den gärtnerischen Oasen ließ sich Ausdauer, Stehvermögen und Sachverstand ablesen.
So schön aber die Spitzenleistungen sind, die Ortsverschönerung erfordert schöne Anlagen in großer Zahl und dazu tragen auch die Gärtner des Bauhofs viel bei. „Zwar außerhalb der Bewertung, aber für durchweg prächtiges Grün und Blumenflor gebührt ihnen ein besonderes, großes Lob“, so Martin Killinger. „Sie haben die sehr zahlreichen kleinen wie größeren Grünanlagen im Griff. An den Straßen und Plätzen stehen prachtvolle Bäume mit positiver Wirkung für Raumgliederung, Luftregeneration und Schattenspende.“
Wenn die Pflege der Grünanlagen auch großen Aufwand und in trockenen Zeiten wie diesen ständiges Bewässern erfordere, sei die Wirkung für das Stadtbild und den positiven Charakter einer Stadt doch durch nichts zu ersetzen. Das Straßenbild, der gepflegte Eindruck in den Siedlungsgebieten und die Ordnung auf öffentlichen Plätzen und Anlagen präge die Stadt.
Abschluss mit Preisverleihung am 12. November
Die Bewertungskommission für den Ortsverschönerungs-Wettbewerb hat ihren Rundgang durch Rutesheim abgeschlossen. Doch worauf achtet sie dabei eigentlich? „Bewertet wird nicht nur der Blumenflor, auch andere Merkmale fließen mit in die Bewertung ein: interessante Wege und Mäuerchen, ein Hausbaum, offen und ansprechend vielseitig gestaltete Gärten mit abwechslungsreicher Bepflanzung in guter Pflege sowie saubere, einladende Außenbereiche, Hausfassaden, Dachbegrünungen und bewachsene Wände“, so die Jury.
Anstrengungen an den stark befahrenen Hauptstraßen und in den Gewerbegebieten werden besonders berücksichtigt, weil die Bedingungen hier schwieriger sind und sich in den Hauptstraßen mehr Passanten an wohltuenden Farbtupfern erfreuen können.
Keinen guten Eindruck machen hingegen große versiegelte Flächen, Unrat, abgemeldete Kfz, Bauschutt und dergleichen. Bei der Bewertung sei es zudem teilweise schwierig gewesen, die Hausnummern ausfindig zu machen, berichtet Martin Killinger. In Einzelfällen habe sie völlig gefehlt, dabei könne eine gut sichtbare Hausnummer im Notfall lebensrettend sein. „Sie muss nicht riesengroß sein – Hauptsache, sie ist von der Straße aus gut erkennbar.“
Überhaupt sollten im privaten Bereich Hecken und der Überhang von Zweigen und Ästen entlang von Fußwegen und Straßen konsequent zurückgeschnitten werden, um das sogenannte Lichtraumprofil, Straßenlaternen, Verkehrszeichen und Straßennamensschilder freizuhalten. Das ist aus Gründen der Verkehrssicherheit ganzjährig erforderlich und zulässig. Und leider gibt es auch im öffentlichen Bereich in Sachen Ortsbildverschönerung noch Luft nach oben. Dies könnte den Mitarbeitern des Bauhofs viel Arbeit ersparen und zu einem schöneren Ortsbild beitragen, wer Pizzaschachteln, Zigarettenschachteln und -kippen, Flaschen und anderen Müll nicht achtlos wegwirft, sondern ordnungsgemäß, also in Müllbehältern oder noch besser zu Hause, entsorgt und vor allem keine Scherben produziert.
Kein persönliches Verschulden, aber dennoch ein Riesenproblem ist die anhaltende extreme Trockenheit, das ließ sich an den Gärten ablesen. Die Natur, vor allem auch der Wald, benötigt dringend Regen, idealerweise langanhaltenden. Und ebenfalls problematisch ist die sehr vermehrungsfreudige Kirschessigfliege, die ihre Eier in reife Früchte legt. Weil die Nachkommen schon nach 12 Tagen schlüpfen, sind bis zu 15 Generationen pro Jahr möglich.

Abschlussveranstaltung mir Preisverleihung
Manfred Nuber, Fachberater für Obst- und Gartenbau beim Landratsamt Böblingen, wird bei der Abschlussveranstaltung mit Preisverteilung am Samstag, 12. November, um 19 Uhr in der Sporthalle Bühl II in Rutesheim in Wort und Bild von den Eindrücken bei der Begehung berichten. Alle Garten- und Blumenfreunde sind schon heute herzlich eingeladen.
Wer hat die schönste Balkonbepflanzung? Jetzt anmelden
Beurteilen konnte die Kommission leider nur Gärten, die von der Straße aus zu sehen waren. Gärten hinter dem Haus, hinter hohen Hecken oder geschlossenen Gehölzpflanzungen, die keinen Einblick zulassen, konnten nicht bewertet werden. Wer deshalb nicht dabei sein konnte oder gar keinen Garten hat, hat übrigens die Chance, mit seinem Balkon zu punkten. „Gerne möchte die Kommission 2022 auch die sehr schönen Balkonbepflanzungen, den bunt blühenden Balkonflor, bewerten“, so Martin Killinger.
Dafür ist allerdings eine Anmeldung nötig, weil gerade für Mehrfamilienhäuser nicht registriert ist, wem welcher Balkon gehört. Sollten Sie mit ihrem Balkon mitmachen wollen, melden Sie sich gerne über E-Mail an t.kilper@rutesheim.de oder Telefon 07152 5002-1031 bei Tanja Kilper oder verwenden Sie dafür den Abschnitt am Ende dieses Artikels.
Bei Einfamilien- bzw. Doppel-, Reihen- oder Kettenhäusern mit schönen Balkonen ist keine Meldung nötig. Hier ist die namentliche Zuordnung anhand des Melderegisters möglich und die Bewertung für den Vorgarten einschließlich Balkonflor bereits erfolgt.
