Gärtnerisch gepflegtes Grabfeld freigegeben

Rutesheim geht mit der Zeit und passt die Angebote an

In der letzten Woche versammelten sich Rutesheimerinnen und Rutesheimer auf dem Friedhof, um sich das neue und angekündigte „Gärtnergepflegte Grabfeld“ anzusehen. Die Stadtverwaltung hatte zu einer offiziellen Freigabe eingeladen. Bürgermeisterin Susanne Widmaier betonte bei dieser Gelegenheit: „Ein Friedhof kann mehr sein als trist und traurig.“

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger waren offensichtlich neugierig auf die Veränderungen auf dem Rutesheimer Friedhof. Die Unterhaltungen nach der Freigabe des Grabfeldes mit musikalischer Umrahmung durch den Posaunenchor  zeigen, die Verwaltung und der Gemeinderat lagen mit der Entscheidung, das Thema anzugehen, goldrichtig. „Wunderschön angelegt“, „eine wirklich gute Alternative“, „sehr wichtig heutzutage“, hörte man in den Gesprächen.

Mit diesem neuen Bestattungsangebot wird nicht nur der steigenden Nachfrage Rechnung getragen, sondern es werden auch Anregungen aus dem Stadtentwicklungsprozess aufgegriffen. Damals lautete eine Feststellung, dass man in Rutesheim eine Parkanlage schön fände. Nun ist das nicht so einfach etwas Neues zu schaffen. Allerdings wurde der Friedhof in diesem Zuge schon als „Erholungsfläche“ ins Auge gefasst. Das heißt nicht, dass dort künftig getobt, gespielt und gefeiert wird. Aber es wäre schön, den Friedhof allen Einwohnerinnen und Einwohnern als Ort der Ruhe, als Strecke für einen schönen Spaziergang oder als Platz zum Verweilen näherzubringen. „Wir möchten, dass man sich auf unseren Friedhöfen wohlfühlt“, so Susanne Widmaier.

Als Vertreterin der Ökumene in Rutesheim sprach Pfarrerin Angelika Rühle ein paar Worte. Sie berichtete, dass der Rutesheimer Friedhof laut Aufzeichnung seit 1587 als Bestattungsort dient. Jahrhunderte später finden hier immer noch Menschen ihre letzte Ruhe, nur auf unterschiedlichere Arten als noch im 16. Jahrhundert.

Im April 2022 haben die Planungen begonnen, wie Bernd Kauffmann von Blumen Kauffmann aus Heimsheim erinnerte. Er sprach über die Arbeit der Gärtner, die Blumen Kauffmann gemeinsam mit BlumenGarten Marquardt aus Renningen künftig übernehmen wird. Die beiden Unternehmen sind für die Pflege verantwortlich. Doch bevor die Gärtnerbetriebe überhaupt etwas pflanzen konnten, musste die Fläche erst einmal vorbereitet werden. Das übernahm die Baufirma W.U.E Kindler Straßenbau zuverlässig, sorgfältig und schnell.

Übrigens:

Wer sich mit den angebotenen Bestattungsformen in Rutesheim näher beschäftigen möchte oder vielleicht auch akut Unterstützung bei einem Trauerfall braucht, der kann sich jederzeit die Broschüre „Ratgeber für den Trauerfall“ im Rathaus kostenfrei abholen.

Was ist ein Gärtnergepflegtes Grabfeld?

Das „Gärtnergepflegte Grabfeld“ ergänzt die bisherigen Grabangebote um ein schönes, blühendes Feld. Es wird von Friedhofsgärtner-Betrieben dauerhaft gepflegt und optisch wie auch für Bienen und andere Insekten eine (Augen-)weide darstellen und zur Artenvielfalt beitragen. Die Hinterbliebenen müssen sich bei dieser Grabanlage weder um die Bepflanzung, das Gießen oder das Unkraut entfernen kümmern. Das übernimmt der Friedhofsgärtner.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Einweihung stehen an den angelegten Grabfeldern.